In den Räumen der Bibliothek befinden sich noch viele ungehobene Schätze: Bücher, die noch nicht entdeckt worden oder zu Unrecht in Vergessenheit geraten sind. Jeden Monat stellen wir Ihnen deshalb ein Buch vor. Vielleicht wird die eine oder der andere von Ihnen dadurch zum Lesen des Buches angeregt.
März. 2023:
Ricardas Tochter / Jutta Schwerin
Ihr Bruder Tom Segev ist sicher vielen als Historiker und Journalist bekannt, aber wie viele kennen die deutsche Architektin und Politikerin Jutta Oesterle-Schwerin? Diesen Monat stellen wir Ihnen ihre Autobiografie vor.
Hier geht es zur Buchbesprechung:
Febr. 2023:
Demenz hat viele Farben / Dalia Teplitz-Gutermann
In ihrem kürzlich erschienenen Büchlein schreibt Dalia Teplitz-Gutermann, die als Pflegeassistentin tätig war, über ihre Erfahrungen und Begegnungen mit Betroffenen in einem jüdischen Seniorenheim
Mit ihrer bewusst positiven Grundhaltung möchte die Autorin Alter und Demenz eine farbenfrohe Färbung zu geben.
Hier geht es zur Buchbesprechung:
Jan. 2023:
Adolfo Kaminsky. Ein Fälscherleben / Sarah Kaminsky
Neunhundert Dokumente fälschen in drei Tagen! Sich nicht erwischen lassen, keinen Fehler machen, nicht einschlafen!
Das Buch von Sarah Kaminsky über ihren Vater, Adolfo Kaminsky, als Fälscher im besetzten Frankreich liest sich atemlos. Er starb am 9. Januar diesen Jahres.
Hier geht es zur Buchbesprechung:
Dez. 2022:
Geschichte zweier Leben / Peter Kamber
Aline Valangin und Wladimir Rosenbaum waren ein aussergewöhnliches Paar in einer unruhigen Zeit – sie ausgebildete Konzertpianistin, später Schriftstellerin und Psychoanalytikerin; er Anwalt und später Antiquar. Die Liebe zur Kunst und zur Literatur verband die beiden. In einer Doppelbiografie lässt der Historiker und Journalist Peter Kamber diese zwei starken Persönlichkeiten lebendig werden.
Hier geht es zur Buchbesprechung:
Nov. 2022:
Im Bund der Lebenden / Valérie Zenatti
Lesende, die Bücher des israelischen Schriftstellers Aharon Appelfeld gelesen haben, wissen, dass er eine sehr eigene Sprache hat. Seine Worte und Beschreibungen sind oftmals sehr einfach, elementar und bringen dadurch eine Unmittelbarkeit zum Ausdruck. Es ist eine Sprache, in der jedes Wort sorgfältig gewählt wird. Seine französische Übersetzerin Valérie Zenatti hat letztes Jahr ein Buch über ihre besondere Verbindung zu ihm und seiner Sprache geschrieben.
Hier geht es zur Buchbesprechung:
Okt. 2022:
Das Leben wartet auf Dich / Haddon Klingberg jr.
Viktor E. Frankl, vielen bekannt durch sein Buch «…trotzdem Ja zum Leben sagen» war Neurologe und Psychiater und begründete die Logotherapie. 1946 begegneten sich Viktor und die 20 Jahre jüngere Elly. Ein Jahr später heirateten sie. Auf einer Amerika-Reise entstand zwischen dem Psychologen Haddon Klingberg und dem Ehepaar Frankl spontan das Projekt, die Lebensgeschichte der beiden aufzuzeichnen. Daraus wurden sieben Jahre mit zahlreichen intensiven, stundenlangen Gesprächen zwischen dem Autor, und am Ende eine beeindruckende Doppelbiografie.
Hier geht es zur Buchbesprechung:
Sept. 2022:
In meinem Salon ist Österreich / Lucien O. Meysel
Berta Szeps, verheiratet Zuckerkandl, zeigte früh Interesse an gesellschaftlichen sowie politischen Zusammenhängen und hatte die Begabung, die richtigen Menschen miteinander in Kontakt zu bringen. Seit Ende des 19. Jahrhunderts bis zu ihrer Flucht 1938 führte sie einen Salon. Zusätzlich setzte sie sich als autodidaktische Kulturjournalistin in Zeitungsbeträgen sowie durch aktive Mitarbeit für Reform- und Erneuerungsbewegungen in Kunst und Theater ein. In der kenntnisreichen Biographie von Lucien O. Meysel erfahren wir, welch bedeutsame Frau Berta Zuckerkandl gewesen ist.
Hier geht es zur Buchbesprechung:
Aug. 2022:
Die letzten Dinge / Iris Radisch
Die Literaturkritikerin und ZEIT-Redakteurin Iris Radisch hat Gespräche gesammelt, die zwischen 1990 und 2015 mit hochbetagten Schriftstellerinnen und Schriftstellern verschiedener Nationalitäten geführt hat, jüdischen wie nicht-jüdischen. Jedes dieser Gespräche ist einmalig, bereichernd und mitunter verblüffend durch originelle Ansichten und treffende Sätze dieser sprachmächtigen Menschen.
Hier geht es zur Buchbesprechung:
Juli 2022:
Mein Wildgarten / Meir Shalev
Wann ist die beste Zeit für die Feigenernte? Weshalb durchlöchern Spechte Wasserschläuche? Wird die Anemone im Tanach erwähnt? Im Buch über seinen Wildgarten erzählt Meir Shalev von den Freuden und Leiden eines Hobbygärtners. Diejenigen unter Ihnen, die diesen Autor bereits kennen, werden wissen, dass es in diesem Buch sicher nicht einfach um Blumen geht.
Hier geht es zur Buchbesprechung:
Juni 2022:
Clara Haskil / Jérôme Spycket
Bereits im Alter von vier Jahren wurde Clara Haskils grosse musikalische Begabung entdeckt. Sechsjährig kam sie nach Wien, drei Jahre später nach Paris. 1942 konnte sie durch den beherzten Einsatz von Menschen in Frankreich und in der Schweiz über die Grenze ins neutrale Nachbarland gebracht werden.
Hier geht es zur Buchbesprechung:
Mai 2022
«Versuche, dein Leben zu machen» / Margot Friedländer
Von etwa 7000 jüdischen Berliner/innen, die während des Holocaust versuchten, sich der Deportation zu entziehen, überlebten etwa 2000 als Untergetauchte in der Stadt. Margot Friedländer, geb. Bendheim, ist eine von ihnen. Geboren wurde sie 1921, heute ist sie mit ihren 100 Jahren eine der wenigen noch lebenden Holocaust-Überlebenden. Wie sie überlebte, schildert sie in ihrer Autobiographie.
Hier geht es zur Buchbesprechung:
April 2022:
Die Hochzeitsgabe / Geraldine Brooks
Vielleicht erinnern Sie sich an das Buch über den Aleppo Kodex, welches wir Ihnen im Februar 2022 vorgestellt haben. Im Folgenden geht es erneut um eine alte Handschrift, diesmal um eine Haggada aus dem Spanien des 14. Jahrhundert. Seit 1894 befindet sie sich im Bosnischen Nationalmuseum in Sarajevo, weshalb sie auch «Sarajevo-Haggada» genannt wird. Diese Haggada ist aus mehreren Gründen sehr bemerkenswert.
Hier geht es zur Buchbesprechung:
März 2022:
Die Zeit wird es zeigen / Mira Magén
Ein Sommer am Strand von Tel Aviv: die Familie Chajat betreibt dort die Saison hindurch eine Imbissbude. Die dreizehnjährige Tochter Anna, die durch eine Hirnschädigung bei der Geburt Koordinationsstörungen hat, steigt ohne Erlaubnis auf ein Velo und nimmt ihren fünfjährigen Bruder Tom auf den Gepäckträger. Auf der kurzen Fahrt lässt der Junge sie los und fällt rückwärts vom Velo. Niemand hat es gesehen. Tom kommt ins Krankenhaus und liegt im Koma.
Hier geht es zur Buchbesprechung:
Febr. 2022:
Der Aleppo Codex / Matti Friedman
Der Codex von Aleppo galt lange Zeit als die älteste vollständige Handschrift der hebräischen Bibel in Buchformat (Codex), etwa um 930 geschrieben. Er hatte daher durch Jahrhunderte eine entsprechende Autorität. Ende der 1950er Jahre kam er mit einem Kurier nach Israel. Offiziell ist seine Rettung eine Erfolgsgeschichte. Schaut man genauer hin, gibt es jedoch Ungereimtheiten.
Hier geht es zur Buchbesprechung:
Jan. 2022:
Licht und Schatten / Leontine Sagan
Bekannt wurde Leontine Sagan ihrerzeit mit dem ersten Kinofilm für den sie Regie führte: «Mädchen in Uniform» (uraufgeführt 1931 in Prag), nach dem Theaterstück «Ritter Nérestan» von Christa Winsloe. Mit der Bühnenversion ging sie anschliessend nach Grossbritannien auf Tournee und – kehrte aufgrund der Entwicklungen nicht nach Deutschland zurück. Ihr weiteres Schaffen blieb der Nachwelt bis zum posthumen Erscheinen ihrer Autobiografie grösstenteils unbekannt.
Hier geht es zur Buchbesprechung: