Mit beweglichen Rädern und schönen Illustrationen ist dieses Buch ein grossartiges Beispiel dafür, wie fortschrittlich der hebräische Buchdruck im frühen 18. Jahrhundert war.

„Sefer Evronot“ (Das Buch der Zeitrechnung) Offenbach, 1722. Breslauersammlung BH 686

Eines der am schönsten konstruierten und illustrierten Bücher der Sammlung ist „Sefer Evronot“. Das 1722 in Offenbach gedruckte Buch wurde ursprünglich von Rabbi Eliezer ben Jacob Beillin Ashkenazi, einem deutschen Gelehrten des 17. Jahrhunderts, geschrieben. Das Buch wurde erstmals 1615 veröffentlicht („Evronot“, Lublin, 1615). Der Kalender basiert auf der Arbeit von Rabbi Jacob Marcaria (Riva di Trento, 1561) und wurde durch die Hinzufügung einer runden Tabelle verbessert, die die Bestimmung von Feiertagen und anderen wichtigen Daten des jüdischen Kalenders erleichterte. Es wurde in Lublin (1640) und Frankfurt an der Oder (1691) nachgedruckt. Im Kapitel „Chodeshei ha’Notsrim“(Monate der Christen) werden die christlichen Feiertage in Deutschland, Polen und Russland sowie die Daten der Messen und Markttage aufgeführt, die das ganze Jahr über stattfinden.

Sefer Evronot wurde von Beilin als Handbuch vorbereitet, „um einem entwöhnten Kind zu helfen, das Gebot [der Mischna-Tora zu erfüllen] um zu wissen, wie man bestimmt, welcher der erste Tag eines jeden Monats des Jahres ist.“. Der jüdische Kalender ist luni-solar; die Monate werden vom Mond und das Jahr von der Sonne berechnet. Das Fachwissen, das benötigt wird, um die notwendigen kalendarischen Anpassungen vorzunehmen, erfordert für religiöse Juden die Beherrschung der Astronomie.

Eine Illustration, die erklärt, wie man die jüdischen Monate mit den einzelnen Fingern und der Handfläche berechnet.

Das Buch besteht aus beweglichen Rädern und Illustrationen von Rabbi Meir Natan Yehushua, die dem jungen Studenten helfen sollen, die Schwierigkeiten bei der Berechnung der jüdischen und nicht jüdischen Feiertage und anderer wichtiger Daten besser zu verstehen.